Aufgegebene Bodenstation

Aufgegebene Bodenstation

Schon wieder was mit Satelliten – diesmal, wie ich finde, eine etwas traurige Geschichte. Sie beginnt in den 1970er-Jahren in einer Talsenke im Odenwald: Dort wurden Satellitensignale europäischer Raumfahrtprojekte empfangen – für die Missionskontrolle und den Bezug von Wetterdaten.

Ab 1991 machten sich die beteiligten Raumfahrtorganisationen EUMETSAT und ESA daran, spezialisierte Bodenstationen an strategisch günstigeren Standorten aufzubauen. Durch den technischen Fortschritt genügten weniger, dafür leistungsfähigere Stationen – der Übergang von einer dezentralen zu einer zentralisierten Infrastruktur in der Raumfahrt.

Große Teile des im Odenwald installierten Equipments wurden verlegt. Geblieben sind Betriebsgebäude und das Gerippe einer Parabolantenne. Seit über zwei Jahrzehnten ungenutzt, verfallen sie zusehends. Offensichtlich war dabei auch Vandalismus am Werk. Trotzdem gibt es wohl Pläne, die Station als Naturschutzzentrum öffentlich zugänglich zu machen – ob und wann das geschieht, erscheint aber ungewiss.